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Schmerztherapie mit der Pohltherapie – wie entstehen chronische Schmerzen und was kann ich dagegen tun?

Chronische Schmerzen gehen eher selten auf Verletzungen zurück. Sie können jedoch das Leben für Betroffene unerträglich machen. Chronischer Schmerz entsteht häufig aufgrund von Verspannungen in Muskeln und Bindegewebe. Wie kommt es dazu und wie kann eine sinnvolle Schmerztherapie aussehen?

Von Esther Neumann

Am 30 Sep, 2022
Esther ist Heilpraktikerin und Yogalehrerin. Sie arbeitet in ihrer Praxis für Psychosomatik mit der Pohltherapie, Klassischer Homöopathie und Yoga daran, das Gleichgewicht zwischen Körper und Seele wiederherzustellen. Liebevolles Üben, achtsames, bewusstes Atmen, gesundes Leben, um alles in den Fluss zu bringen und mit sich und der Welt in Kontakt zu kommen. Esther versteht ihre Arbeit als Herzensarbeit, mit der sie Liebe, Kraft und Lebensfreude schenken möchte.
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Schmerztherapie - Frau sitzt auf Bett und greift sich an den unteren Rücken

Die Ursachen für die Entstehung von chronischen Schmerzen sind vielfältig und sehr individuell. Es beginnt zumeist mit akuten Schmerzen, die immer wieder auftreten. Wenn diese nach ca. einem halben Jahr immer noch bestehen, spricht man von Chronifizierung, d.h. der Schmerz ist chronisch geworden. Spätestens dann ist eine Schmerztherapie angezeigt. Die Pohltherapie ist eine körpertherapeutische Schmerztherapie, die hilft, chronische Schmerzen aufgrund von muskulären und bindegewebigen Verspannungen zu beseitigen.

Wenn Sie zu den weit über 10 Millionen Menschen in Deutschland gehören, die unter chronischen Schmerzen leiden, haben Sie womöglich schon eine längere Odyssee von Arztterminen und Behandlungsversuchen hinter sich.

Viele chronische Schmerzen entstehen aufgrund von Veränderungen in Muskulatur und Bindegewebe. Diese wiederum gehen zurück auf Lebensumstände und Alltagsgewohnheiten, die zu Verspannungen und Verhärtungen in Muskeln und Bindegewebe führen können.

Unser Körper ist nicht geeignet für die moderne Lebensweise

Langes Sitzen in einer ungünstigen Position, wie es in der letzten Zeit viele Menschen tun, die nun im Home-Office arbeiten, führt zu solchen Verspannungen und langfristig zu Veränderungen in Muskulatur und Bindegewebe. Spürbar werden diese Veränderungen dann, wenn Schmerzen auftreten. Aber auch schon vor Beginn der Schmerzen fühlt sich der Körper nicht gut an, langes Sitzen beeinträchtigt das Körpergefühl. Man fühlt sich steif und unbeweglich, durch das lange Verharren in einer Position gewöhnt sich der Körper an diese neue, bislang ungewohnte Haltung und beginnt diese als die neue, „normale“ Position abzuspeichern. Er passt sich dann an, indem Muskulatur und Bindegewebe die neue Körperform annehmen, die sie ja entscheidend mit formen.

Leider ist unser Körper dafür aber nicht geschaffen. Die Struktur der Körperform, die sich durch Skelett, Muskulatur und Bindegewebe herausgebildet hat, ist ein wahres Wunderwerk der Evolution. Die natürliche Körperhaltung ergibt sich aus der anatomischen Funktion aller Körperteile. Jedes Körperteil, jede Struktur hat ihre Aufgabe, die sie im Zusammenspiel mit den anderen Strukturen erfüllt.

Unser Alltag und unsere Lebensweise stehen jedoch nicht im Einklang mit der natürlichen Funktionsweise unseres Organismus. Der Körper ist nicht geeignet stundenlang unverändert in einer Position zu verharren, die noch nicht einmal seiner natürlichen Funktionalität entspricht. Wir sitzen schief und krumm, beugen uns vor, zur Seite, sitzen mit übergeschlagenen Beinen, sitzen auf einer Pobacke, stehen mit dem Gewicht auf ein Bein verlagert, stehen im Hohlkreuz, sitzen im Hohlkreuz etc. All diese Haltungsmuster widersprechen bei längerem Verharren der natürlichen funktionellen Anatomie unseres Körpers.

Chronische Schmerzen führen zu verminderter Lebensqualität

Ständig unter Schmerzen zu leiden, ist ein unerträglicher Zustand. Wenn Sie betroffen sind, kennen Sie das quälende Gefühl. Schmerzen können überall am Körper auftreten. Ursächlich aufgrund von Muskelverhärtungen und Bindegewebsveränderungen treten am häufigsten Rückenschmerzen, aber auch Nackenschmerzen, Schulterschmerzen oder Hüftschmerzen auf. Aber auch Kopfschmerzen gehen häufig auf Verspannungen zurück, z.B. der Kaumuskulatur und dadurch bedingt des Kiefers.

Das Gefühl bzw. die mit dem Schmerz verbundene Empfindung kann sehr unterschiedlich sein. Schmerz kann als stechend, bohrend, brennend, hämmernd etc. empfunden werden. Die unterschiedlichen Schmerzempfindungen weisen auf die individuell verschiedenen Reaktionsmuster hin. Wodurch der Schmerz verursacht wird, lässt sich nicht unbedingt genau spezifizieren. Die Schmerzrezeptoren, die das entsprechende Signal weiterleiten, schlagen bei chronischem Schmerz Alarm, obgleich gerade kein akutes Geschehen vorhanden ist. Der Schmerz hat sich im Organismus festgesetzt und wird unter Umständen zu einer lebensbestimmenden Empfindung. Er tritt dann so stark in den Vordergrund des Erlebens, dass er sämtliche Lebensbereiche bestimmt und alles mit der Schmerzempfindung verbunden wird.

ein Schmerzgedächtnis bildet sich häufig bei längerfristigen Schmerzen - Frau mit Nackenschmerz, die ihre Nackenmuskeln berührt

Schmerzgedächtnis

Der Körper hat so gelernt, dass jeglicher Reiz einen Schmerz auslöst, ohne dass eine tatsächliche Gefahr besteht. Normalerweise ist Schmerz ein Kommunikationssignal des Organismus, das auf eine Gefahr hinweist oder auch z.B. über den Zustand des Körpers während eines Heilungsprozesses Rückmeldung gibt. Wenn der Körper sich in einem Heilungsprozess befindet, dient das Schmerzsignal als Rückkopplungssignal darauf, wie weit die Heilung schon vorangeschritten ist. Der Patient bekommt durch den Körper den Hinweis, wie stark er sich schon belasten darf und soll, damit der Heilungsprozess optimal weiter voranschreitet.

Wenn der Heilungsprozess jedoch abgeschlossen ist, kann es passieren, dass ein Reflex des Schmerzreizes bestehen bleibt, der immer wieder aktiviert wird, wenn der Körper ähnlichen Reizen wie während der akuten Schmerzsituation ausgesetzt wird. Dann hat sich ein sogenannten Schmerzgedächtnis herausgebildet und es kommt zur Chronifizierung des Schmerzes. Ein Reiz löst das entsprechende Schmerzsignal aus, obwohl eigentlich keine Ursache für die Empfindung vorhanden ist.

Schmerzspirale

Wenn es erst einmal so weit ist, befindet sich der Patient in einer scheinbar ausweglosen Situation. Egal was er tut, der Schmerz wird immer wieder ausgelöst, unabhängig davon, ob er sich genug ausgeruht hat, sich viel oder wenig bewegt hat, sich gut ernährt hat etc. Der Schmerz erfüllt nicht mehr seine ursprüngliche Funktion, vor einer Gefahr zu warnen, sondern hat sich entwickelt zu einem vom tatsächlichen Zustand des Körpers losgelösten Signal. Der Schmerz steht dann für sich selbst und wird fortan auch nur noch so wahrgenommen.

In dieser Situation wird es für den Patienten immer schwieriger mit dem Schmerz umzugehen. Das psychische Leiden am Schmerz tritt in den Vordergrund.

Was kann ich tun, wenn ich mich im Schmerzzustand gefangen fühle?

Es scheint leicht gesagt, aber verzweifeln Sie nicht. Auch ein chronischer Schmerz ist kein unveränderlicher Zustand, auch wenn es Ihnen so erscheint. Die Medizin hat inzwischen verstanden, dass Schmerzen ein komplexes Geschehen sind, das nicht allein mit Medikamenten in den Griff zu bekommen ist. Natürlich sind Schmerzmittel ein wichtiger Baustein in der Schmerztherapie, aber für eine Langzeittherapie sind sie nicht optimal, da viele Nebenwirkungen damit verbunden sind und Schmerzmittel langfristig sogar Schmerz auslösen können, statt ihn zu lindern.

Man muss sich bewusst machen, dass Schmerzmittel ohnehin nur eine Unterdrückung des Schmerzreizes bzw. Unterbrechung der Schmerzleitung bewirken. Sie können weder die Schmerzursache beseitigen noch das beschriebene Schmerzgedächtnis tilgen. Ganz im Gegenteil wird dieses häufig durch Schmerzmittel weiter gefestigt.

In der Schmerztherapie arbeiten heute mehrere Fachdisziplinen zusammen, um den Organismus darin zu unterstützen, sich aus der Schmerzspirale wieder herauslösen zu können. Es ist notwendig, die eingefahrenen Reizleitungsbahnen wieder zu kappen und die Signalverarbeitungsmuster zu verändern. Dafür müssen alle Ebenen des Organismus angesprochen werden.

Daher werden unterschiedliche Behandlungsmethoden und -ansätze in der Schmerztherapie verbunden. Neben der medikamentösen Behandlung werden körpertherapeutische Verfahren eingesetzt, Physiotherapie, Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation und auch Massagen.

BeWEGung – ist auch eine Schmerztherapie

Ein wichtiger Baustein, um den Weg aus dem Schmerz heraus zu finden, ist Bewegung. Einerseits kann der Körper, während er komplexe Bewegungsmuster ausführen muss, Schmerzreize nicht weiterleiten, da die Nervenbahnen immer die Signale weiterleiten, die in einer Situation Priorität haben. Wenn ich Bewegungen ausführe, sind das die Signale, die dafür notwendig sind. Deshalb verspürt ein Schmerzpatient während des Sports weniger oder gar keine Schmerzen. Andererseits hilft das Erlernen von neuen Bewegungsmustern dabei, die Reizleitung zu verändern und neue Reize anzubahnen, die nicht mit erlernten Schmerzmustern verbunden sind.

Ein weiterer Grund dafür, dass bei Bewegung Schmerzen nicht oder nur weniger empfunden werden liegt darin, dass durch Bewegung sich die Muskelspannung verändert. Der Druck der verspannten Muskulatur auf Nerven und ihre Schmerzrezeptoren nimmt ab bzw. ist nicht mehr konstant stark, so dass es zu einer Entlastung kommt. Der Schmerzreiz entsteht tatsächlich hauptsächlich im Unterhautbindegewebe, obwohl der Patient sie vielfach weiter innen im Körper empfindet. Bewegung ist also ein wichtiger Baustein in der Schmerztherapie.

Verspannte Muskeln und verhärtetes Bindegewebe sind sehr häufige körperliche Ursachen bzw. körperliche Manifestationen von Schmerzzuständen. Das Entstehen solcher Verspannungen aus Fehlbelastungen habe ich oben schon besprochen. Langfristig führen diese zu kleinen knötchenartigen Verdickungen in den Muskeln. Diese sogenannten Myogelosen reagieren auch auf psychische Belastung, weshalb Entspannungsmethoden wie Meditation oder progressive Muskelentspannung ein wichtiger ergänzender Baustein in der Schmerztherapie sind.

Schmerztherapie mit der Pohltherapie – körpertherapeutische Auflösung von Spannungsmustern

Um diese Myogelosen, auch bekannt als Triggerpunkte, aufzulösen, bedarf es jedoch tiefgreifender körpertherapeutischer Techniken. Mit der Pohltherapie® wende ich hier eine Methode an, die langfristig helfen kann bei der Auflösung von muskulären und bindegewebigen Verspannungen.

Therapie chronische Schmerzen - Pohltherapie Logo

Schmerztherapie mit der Pohltherapie - Muskelverspannungen und Bindegewebsverhärtungen auflösen

Die Pohltherapie vereint fünf verschiedene therapeutische Ansätze:

  1. Pandiculationen nach Thomas Hanna bzw. Hanna Somatics
  2. Aktive Schmerzpunktbehandlung (Auflösung der Myogelosen)
  3. Bindegewebsbehandlung mittels eines speziellen Bindegewebsgriffs
  4. Körperbewusstseinstraining mit dem Ziel, schädliche Bewegungs- und Haltungsmuster zu erkennen und zu verändern
  5. Sensomotorische Übungen zur Verbesserung der Körper- und Bewegungswahrnehmung und der muskulären Ansteuerung von Bewegungen

Informationen zur Schmerztherapie mit der Pohltherapie® siehe:

Pohltherapie® – Schmerztherapie ohne Chemie: Schmerztherapie mit der Pohltherapie – wie entstehen chronische Schmerzen und was kann ich dagegen tun?

Pandiculationen sind gezielte Bewegungen einer Muskelpartie mit sensomotorischem Feedback durch den Therapeuten. Dabei lernt der Patient die fest gewordenen Muskeln wieder anzusteuern und zu spüren. Im Ergebnis entspannen sich die Muskeln und können wieder bewegt werden.

Die aktive Schmerzpunktbehandlung ist auch bekannt als Triggerpunktbehandlung. Die kleinen Verhärtungen im Muskel werden durch punktgenauen Fingerdruck gelöst, wobei der Patient den Muskel aktiv bewegt.

Die Bindegewebsbehandlung ist eine spezielle Technik, bei der das fest gewordene Bindegewebe zwischen den Fingern sehr langsam bewegt wird, so dass das Gewebe wieder spürbar weicher und durchlässiger wird. Da im Bindegewebe sich sehr viele Nervenendigungen befinden, hat seine Behandlung Auswirkung sowohl auf das Schmerzempfinden wie auch auf die Muskelfunktion.

Was leistet die Pohltherapie® über die körperliche Behandlung hinaus?

Eine große Stärke der Pohltherapie® ist ihre nachhaltige Wirkung. Über die drei beschriebenen Methoden zur Behandlung von Muskulatur und Bindegewebe hinaus ist eine wichtige Säule der Therapie das Körperbewusstseinstraining. Sie sollen Ihr neues Bewegungsgefühl auch in Ihren Alltag hineintragen können, um die ungünstigen Bewegungs- und Haltungsmuster nachhaltig zu verändern. Dafür müssen diese Muster Ihnen erst einmal bewusst werden. Sie lernen Ihre Bewegungen wahrzunehmen, bewusst auszuführen und in die natürlichen Bewegungsabläufe zurückzufinden.

Ganz wichtig dabei: ich vermittle Ihnen Wissen darüber, was Sie tun können, um Ihre Gewohnheiten entsprechend zu verändern, damit Sie in die Selbstwirksamkeit zurückkommen. Ich möchte, dass Sie in der Lage sind, eigenständig die Bedürfnisse Ihres Körpers zu erkennen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Behandlung ist auch, dass Sie verstehen, warum und wodurch Schmerzen entstehen und wie Sie dies vermeiden bzw. was Sie dagegen tun können. Eine Schmerztherapie ist nur dann erfolgreich, wenn sie zu einer langfristigen Änderung der schmerzverursachenden oder schmerzunterhaltenden Faktoren führt.

Dabei helfen Ihnen dann auch die sensomotorischen Übungen der Pohltherapie®. Seit vielen Jahren unterrichte ich Menschen in Bewegungskursen darin, achtsam mit ihrem Körper umzugehen, ihn besser kennenzulernen und gesundheitsfördernde Übungen und Bewegungsformen zu erlernen. Während meiner langjährigen Unterrichtspraxis habe ich Menschen mit den unterschiedlichsten körperlichen Voraussetzungen angeleitet. Daher kann ich Sie dort abholen, wo Sie mit Ihrer Bewegungserfahrung momentan stehen und die für Sie geeigneten Übungen aussuchen.

Schmerztherapie mit Bewegung - die Pohltherapie löst Verspannungen und bringt die natürliche Beweglichkeit zurück - Mann tanzt schwingend auf den Zehenspitzen

Die sensomotorischen Übungen der Pohltherapie® helfen Ihnen dabei die neu gewonnene Bewegungsfreiheit auch in ein ganz neues Bewegungsgefühl zu überführen. Dies schlägt sich dann auch in Ihrem Alltag nieder. Sie werden sich bewusster, lockerer und harmonischer bewegen.

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Schmerztherapie - Frau sitzt auf Bett und greift sich an den unteren Rücken

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